In Zusammenarbeit mit HSHSDA laufen im Moment (Stand 2022) folgende Projekte:
Youth Project
Unser Youth Project (Jugendprojekt) in Äthiopien wurde 2018 entwickelt, um junge Erwachsene auf dem Weg in eine eigenständige Erwerbstätigkeit zu unterstützen. Jährlich werden 30 Teilnehmer:innen ausgewählt, wobei die Priorität bei jungen Erwachsenen liegt, die das MH-Patenschaftsprogramm durchlaufen haben. Die Teilnehmer:innen werden durch Schulungen und Coaching begleitet und erhalten auf Kreditbasis ein Startkapital, welches innerhalb von drei Jahren zurückgezahlt wird. Dieses Projekt ist einzigartig und wichtig in einem Land, welches von Arbeitslosigkeit, besonders unter jungen Menschen, geprägt ist.
Die Erfolgsgeschichte der jungen Etenu ist ein praktisches Beispiel aus dem Projekt. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ihr Mann hat zwar eine Arbeitsstelle, aber sein Verdienst reicht für den Lebensunterhalt der jungen Familie und das Schulgeld des Sohnes nicht aus. Nach den Schulungen hat sie mit ihrem Startkapital ein kleines Geschäft eröffnet. Sie wird dabei mit Rat und Tat von den Projektarbeitern unsers Partners HSHSDA unterstützt. Etenu ist mit der Entwicklung in der Anfangsphase schon sehr zufrieden. Als nächste Schritte plant sie ihr Wissen über die wirtschaftlichen und vertrieblichen Zusammenhänge zu verbessern und ihr Geschäft zu vergrößern. Sie möchte für ihren Sohn eine solide Basis für eine gute Zukunft schaffen! – Wir wünschen ihr und allen anderen Teilnehmer:innen viel Erfolg.
Die Projektplanung wurde bereits 2018 initiiert, aber auf Grund von Covid-19 und der kriegerischen Auseinandersetzungen in Äthiopien gab es mehrfache Verzögerungen. 2021 wurde das Projekt mit den ersten Teilnehmer:innen endlich aktiv gestartet.
Das Projekt in Gida
Das Projek hat im Jahr 2015 begonnen und sollte nach 2 x drei Jahren Laufzeit zum Jahresende 2020 auslaufen. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen wurde das Projekt bis Ende 2021 verlängert und erfolgreich zum Abschluss gebracht. Hier wurden in der Projektlaufzeit Gemeinden und Einzelpersonen geschult, 981 Frauen und Männer auf 51 Selbsthilfegruppen verteilt und sogar eine Auszeichnung der Regierung für herausragende Projekterfolge entgegengenommen.
In einer einkommensschwachen Gegend, in der es wenig Chance für eine vielversprechende Zukunft gibt, haben sich die Leben von vielen Familien zum Positiven geändert. Dabei war Nachhaltigkeit ein großer Schwerpunkt, da das Hauptziel des Projekts war, Abhängigkeit externer Finanzmittel zu vermeiden, auch damit das Projekt nach der Laufzeit alleine ohne die Unterstützung vom MH weiterlaufen kann.
Um ihre Betriebe weiter auszubauen, haben einige SHG’s in Gida eine Aktiengesellschaft („Horan“, was Wohlstand bedeutet) gegründet. Ein Anteilseigner dazu:
„Gegenwärtig konzentriert sich unsere Aktiengesellschaft auf die Rindermast, den Handel mit Baumaterialien und die Errichtung eines Marktzentrums. Wir hoffen, dass diese Geschäftsbereiche in naher Zukunft in Betrieb genommen werden können. Auf lange Sicht wird unser Unternehmen auch an der Einrichtung von Marktzentren, Kindergärten, Grundschulen, Vorbereitungsschulen und sogar Hochschulen und Universitäten arbeiten, für die die lokalen Gemeinschaften derzeit nicht leicht in der Gegend zu bekommen sind und eine Entfernung von Hunderten von Kilometern zurücklegen müssen, um solche Dienstleistungen zu finden.“
Eine weitere Erfolgsgeschichte aus Gida ist von dem Nutznießer Tola Kenate, der ein lokal angepasstes Bewässerungssystem für seinen Hof gebaut hat.
„Mein Name ist Tola Kenate, ich bin 28 Jahre alt, habe die 10. Klasse abgeschlossen und lebe jetzt in einer dreiköpfigen Familie mit einem kleinen Kind. Ich stamme aus einer einkommensschwachen Bauernfamilie, die nicht genug Geld hat, um die Ressourcen und Möglichkeiten vor Ort effektiv zu erkennen und zu nutzen. Den gleichen Trends meiner elterlichen Familie folgend, habe ich auch nicht so viel bessere Ideen als meine elterlichen Familien, um lokal verfügbare Ressourcen und Möglichkeiten für eine bessere Existenzsicherung und ein besseres Haushaltseinkommen zu identifizieren, zu nutzen und zu erreichen, da es mir an Bewusstsein, Fähigkeiten und Wissen fehlt. Daher war das Einkommen, das ich mit der traditionellen Subsistenzlandwirtschaft verdiente, sehr gering und konnte nicht einmal die minimalen Ausgaben meines Haushalts decken, was mir immer Sorgen bereitet. Als ich vor drei Jahren von den Selbsthilfegruppen hörte, war ich sehr interessiert und fragte mich, ob ich auch dazugehören könnte. Und glücklicherweise hat das vom Projekt organisierte Komitee zur Identifizierung der Begünstigten mich zu einer SHG zugelassen. Ich erhielt ein intensives und umfassendes Fähigkeitstraining, das die Bewertung von Ressourcen und Möglichkeiten sowie die Identifizierung, richtige Planung und Nutzung dieser zur Verbesserung des Lebensunterhalts beinhaltete. Das hat mir unglaublich geholfen. Dann entschied ich mich, die Praktiken diversifizierter landwirtschaftlicher Aktivitäten zu verbessern, einschließlich eines Bewässerungssystems mit Schwerkraft, Reihenpflanzung mit verbessertem Saatgut, Vor- und Nachernte, Geflügelzucht, Bienenzucht und Honigproduktion.
Das Ergebnis war, dass ich in den letzten zwei Jahren nicht nur den Nahrungsmittelbedarf meines Haushalts das ganze Jahr überdecken konnte, sondern sogar in der Lage war, überschüssige landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch usw. zu produzieren und zu vermarkten und damit ein Einkommen von mehreren zehntausend Birr zu erzielen. Ich träume schon länger davon mir und meiner Familie ein größeres Haus zu bauen und freue mich, dass ich diesen Traum noch verwirklichen kann. Für die ferne Zukunft freue ich mich darauf, meine derzeit laufenden, diversifizierten landwirtschaftlichen Aktivitäten auf eine bessere Art und Weise auszuweiten und strebe nach kontinuierlichem Wachstum und Erfolg in meinem Leben.“